Eisnebelhalo
Aktuelle Info vom 16. Dezember 2015


Eisnebelhalo

Hallo liebe Halofans!

Am späten Abend des 18.01.2016 bildete sich an einigen Regionen in Riesa Eisnebel, so bot sich zufälligerweise ein einzigartiges Haloschauspiel. Die übergesättigte Luft an lokalen Regionen war so kalt, dass der Wasserdampf, der möglichweise von der Industrie an der Klötzer Str. / Speicherstr. oder auch von der Elbe stammt, direkt durch Resublimieren in Eiskristalle erfroren ist. Das Wasser selbst kristallisiert nicht so einfach, sondern braucht winzige Partikel wie Staub, damit es zur Kondensation bewegt werden kann. Erst dann gefriert es schlagartig, wobei der flüssige Zustand beim Phasenübergang übersprungen wird. Dieser Prozess nennt sich Sublimierung. Für die Bildung von solchen Halophänomenen sind perfekt geformte hexagonale Eiskristalle als Prismen und Plättchen notwendig.

Bei der Beobachtung von solchen Lichtsäulen wie auf dem Foto müssen die Plättchenkristalle übereinander horizontal schweben. So kommt es zwischen dem Beobachter und der Lichtquelle zur Reflexionen auf der Unterseite des Eiskristalls. Ohnehin war in der Luft ein wunderschönes millionenfaches Glitzern von Eiskristallen zu sehen. Unsere Erde ist der einzigste Planet im Sonnensystem, in dem Wasser in allen drei Phasenzuständen fest, flüssig und gasförmig vorkommt. Dabei bietet unsere Atmosphäre eine tolle Vielzahl von atmospährischen, optischen Erscheinungen, die auf simplen physikalischen Vorgängen beruhen.

An dem Abend des 18. Januars 2016 waren über den Straßenlaternen in einiger Entfernung wunderschöne vertikale Lichtsäulen zu sehen. Dabei fiel bei einer Straßenlaterne in meiner unmittelbaren Nähe ebenfalls Halophänomene auf. Nicht nur die obere Lichtsäule war zu sehen, sondern auch deren oberer Berührungsbogen. Ebenfalls war auch das Gegenstück als untere Lichtsäule zu sehen. Überraschenderweise war von der Lichtquelle aus links und rechts ein horizontaler Haloverlauf zu sehen, ähnlich wie der eines Horizontalkreises von der Sonne. Falls in den Nächten sehr kalte Luft über Regionen mit Wasserdampf vorliegen soll, so ist die Bildung von Eisnebel durch den Prozess der Sublimierung möglich. Der aufsteigende Wasserdampf resublimiert in der kalten Luft zu Eiskristalle, die in der Luft schweben. Somit besteht auch die Chance/Hoffnung auf weitere Sichtungen solcher Halophänomene.

Viele Grüße

Sternwarte Riesa


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