Leonidennächte

Die “Leoniden” sind einer der aktivsten Sternschnuppenströme, welche alljährlich im November zu beobachten sind. Aller 33 Jahre kommt es zu einem sehr ausgeprägten Maximum, in welchem bis zu mehrere Tausend Meteore pro Stunde zu sehen sind – doch bis dahin dauert es noch ein paar Jahre. Aber generell handelt es sich um einen sehr aktiven Strom, dessen Radiant im Sternbild Löwe zu finden ist. Seit dem 9.November machen sich die “Leoniden” am Morgenhimmel bemerkbar und erreichen ihr Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18.November 2012 gegen 3 Uhr morgens. Mit bis zu 50 Meteoren pro Stunde ist zu rechnen, auch wenn es sich dieses Jahr eher um ein bescheidenes Maximum handelt. Die bis zu 70 km/s schnellen Sternschnuppen können auch als helle Boliden fallen, was besonders spektakulär für den irdischen Beobachter ist.

Aus diesem Grund lädt das Team der Riesaer Sternwarte am Samstagabend ab 18 Uhr zur winterlichen Sternschnuppennacht auf den Segelflugplatz Riesa/ Canitz ein. Jeder Gast kann einfach mit dazu kommen und sich neben den Sternenfreunden mit einer Decke, Schlafsack, Isomatte und eigener Verpflegung niederlassen. Die Meteore sollen stündlich gezählt und dokumentiert werden. Damit kann man im Nachgang dieser Beobachtungsnacht sog. ZHR = Zenit Hour Rates bestimmen und wissenschaftliche Daten an die IMO leiten, welche international solche Beobachterdaten wünscht. Jeder kann in der Nacht mitzählen und somit einen kleinen Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung der Meteorströme beitragen. Wichtig ist bei den aktuellen Temperaturen nachts extrem warme Kleidung Zwiebelschalenprinzip mehrerer Schichten) ISO Matten, um sich vor Bodenfrost zu schützen, Mützen, Schals, Handschuhe und warme Getränke, wie Kaffee, Tee oder Kakao. Auch kleine Snacks sind sinnvoll, da bei einer solch langen Beobachtungszeit auch der kleine Hunger nicht nach Hause zu kurz kommt.

Woher kommen die Leoniden?

Die “Leoniden” haben ihren Ursprung, so wie die meisten Sternschnuppenströme, in einem Kometen, welcher regelmäßig durch das Sonnensystem fliegt. Der Komet “55P / Temple-Tuttle ist seit 1866 bekannt und hinterlässt auf seinem Flug um die Sonne eine dicke Trümmerwolke aus Staub und kleinen Steinen. Dieses kosmische Trümmerfeld wird einmal im Jahr von der Erde durchflogen und in diesem Moment kann der Erdenbürger bei klarem Himmel das Verdampfen der Staubteilchen beobachten = Sternschnuppen! Im Jahre 2034 könnte es wieder zu sehr starken Maxima kommen, da wir dann die dichten Regionen der Trümmerfelder durchfliegen werden.