Der erste intelligente Roboter auf der ISS
Aktuelle Info vom 20. November 2018


Der erste intelligente Roboter auf der ISS

„Wach auf, CIMON!“ Mit diesen Worten nahm Alexander Gerst am 15. November 2018 ein neues Mitglied auf der ISS auf. Der Neue ist dazu ausgebildet, den Astronauten auf der Raumstation zu assistieren. Mit der Größe eines Medizinballs und fünf Kilogramm Masse, unterscheidet sich CIMON (Crew Interactive MObile CompanioN) grundlegend vom Rest der Besatzung. Es handelt sich hierbei um einen robotischen Assistenten, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist.

90 Minuten lang führte Alexander Gerst am Donnerstag erste Tests mit CIMON durch. Zunächst wurde er noch vom Bodenkontrollzentrum aus ferngesteuert, danach durfte der Roboter autonom navigieren.

CIMON kann auf seinem Display Experimentier- und Reparaturanleitungen anzeigen. So ist es möglich, dass der Astronaut beide Hände zum Experimentieren frei hat und per Sprachsteuerung auf Dokumente zugreifen kann. Zwei seiner Kameras dienen der Gesichtserkennung, fünf weitere der Orientierung. Mit seinen eingebauten Ventilatoren kann sich CIMON frei im Raum bewegen und dem Astronauten auf Wunsch folgen. Seine Ultraschallsensoren warnen ihn dabei vor drohenden Kollisionen. Ausgestattet mit neun Mikrofonen, kann CIMON darauf reagieren, wenn er angesprochen wird. Er wendet sich dem Sprechpartner zu, unterhält sich mit ihm und wartet Befehle ab. Darüber hinaus kann er einfache Routineaufgaben übernehmen, dazu gehören die Videodokumentation von Experimenten oder auch die Suche nach Gegenständen.

Für die Spracherkennung benötigt CIMON eine Satellitenverbindung zur Bodenstation. Die akustischen Signale werden von der erdgebundenen Watson KI verarbeitet, sodass eine passende Antwort zurückgesandt werden kann. Auf diese Weise kann CIMON scheinbar natürlich kommunizieren.

Im Hinblick auf künftige bemannte Mond- und Marsmissionen, könnten künstliche Assistenten zum Einsatz kommen, um auch auf emotionaler Ebene die Besatzung zu unterstützen. Schließlich schwächt der Aufenthalt in der Schwerelosigkeit das menschliche Immunsystem und Stress verstärkt zusätzlich die Krankheitsanfälligkeit der Astronauten. Assistenten wie CIMON könnten daher künftig der Stressminderung dienen und die Besatzung auf ihrem Einsatz motivieren.

Quellen:

httpss://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10212/332_read-30863/#/gallery/31562

httpss://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10212/332_read-26307/#/gallery/29911

 

Bild: DLR, CC-BY 3.0


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