Sternenlexikon

Reflektor



Die Reflektoren funktionieren ähnlich wie die Refraktoren, nur mit Spiegeln. Es gibt ebenfalls wieder ein Objektiv, das in diesem Fall ein Hohlspiegel ist. Das Okular bleibt unverändert, es ist weiterhin eine Linse. Der Hohlspiegel sammelt das Licht in einem Brennpunkt, genau wie die Sammellinse. Hinter diesem Brennpunkt befindet sich wieder das Okular, welches das Bild dann vergrößert. Auf diese Idee ist bereits 1616 Nicolaus Zucchius gekommen. Er stellte die ersten Spiegelteleskope vor, die damals aus einem Hohlspiegel und einer Sammellinse bestanden. Heutzutage werden noch zwei Varianten bevorzugt. Zum einen das Newton-System und zum anderen das Cassegrain-Teleskop. Das Newton-Teleskop besteht immer noch aus einem Hohlspiegel und einer Sammellinse. Das Licht wird vom Hohlspiegel gesammelt und im Brennpunkt befindet sich ein weiterer Spiegel, der das Licht zur Seite heraus reflektiert. Hier befindet sich nun das Okular.

Prinzip nach Cassegrain Beim Cassegrain wird das Licht ebenfalls von einem Hohlspiegel gesammelt. Aber vor dem Hohlspiegel befindet sich ein weiterer Spiegel, der das Licht durch ein Loch im Hohlspiegel hinauswirft. Der Vorteil besteht darin, dass man eine große Brennweite erreicht. Die Brennweite ist der Abstand vom Objektiv zum Brennpunkt. Bei einem Refraktor müsste das Teleskop genau so lang sein wie die Brennweite. Man benötigt aber eine große Brennweite um zu vergrößern. Nun kommt der Vorteil der Reflektoren. Durch das Spiegeln wird das Teleskop sozusagen umgeknickt. Somit ist ein Reflektor mit derselben Brennweite wie ein Refraktor nur etwa halb so lang. Somit kann man riesige Brennweiten möglich machen. Vor allem mit dem Cassegrain lassen sich durch die mehrfache Spiegelung sehr große Brennweiten ermöglichen.

Jedoch haben auch die Reflektoren einen Fehler. Der Farbfehler kann nicht zustande kommen, da keine Linsen vorhanden sind, die das Licht brechen können. Wenn man für den Hohlspiegel einen sphärischen Spiegel benutzt, das heißt ein Spiegel der Teil der Oberfläche einer Kugel ist, dann bedeutet dies, dass der Spiegel aus vielen konzentrischen Kreisen besteht. Jeder dieser Kreise hat einen anderen Radius und somit auch jeder der Ringe einen eigenen Brennpunkt. Dadurch ist die Abbildung unscharf. Man kann diesen Fehler mit Linsen ausgleichen.
Wenn ein Strahl schräg gegen die optische Achse einfällt, dann wird z.B. ein Stern nicht punktförmig sondern kometenartig abgebildet. Diesen Fehler nennt man Koma, wie die Staubwolke, die den Kometenkern umgibt. Der Fehler tritt nur bei Parabolspiegeln auf, und lässt sich mit Linsen weitgehend korrigieren.